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Kulturforum Görlitzer Synagoge

Görlitz
Kulturforum Görlitzer Synagoge
Kulturforum Görlitzer Synagoge | Foto: Europastadt GörlitzZgorzelec GmbH

Die ehemalige Synagoge überstand die Pogromnacht von 1938. Nun ist sie frisch restauriert und strahlt in alter Schönheit.

Spiritualität hat im Dreieck von Oberlausitz, Niederschlesien und Böhmen viele Facetten. So führt die Via Sacra nicht nur durch eine Region mit unzähligen christlichen Stätten von kulturgeschichtlich hohem Rang. Auch die jüdische Kultur und Religion war über Jahrhunderte in dieser Region präsent und prägend. Viele Zeugnisse jüdischen Lebens wurden in der Zeit des Nationalsozialismus zerstört; die Oberlausitzer Juden wurden, wie überall im Einflussgebiet des Dritten Reiches vertrieben oder ermordet.

Wie durch ein Wunder konnte in Görlitz ein besonderer Schatz bewahrt werden. Die prachtvolle Neue Synagoge aus dem Jahr 1911 hat die Pogromnacht vom 9. November 1938 mit verhältnismäßig geringen Schäden überstanden. Zwar wurde auch dieser spektakuläre Kuppelbau in der Görlitzer Innenstadt in Brand gesteckt – doch hier wurde das Feuer gelöscht. So blieb der Bau – als einzige der großen Gemeindesynagogen im heutigen Sachsen - erhalten, während das jüdische Leben in Görlitz vernichtet wurde.

Die Jüdische Gemeinde zu Görlitz setzte mit ihrer Synagoge ein besonderes Achtungszeichen: „Wir haben in Görlitz eine Heimat gefunden und sind stolze und engagierte Mitglieder der Stadtgesellschaft.“ Die gesamte Stadtgesellschaft feierte mit und teilte den Stolz, als die Synagoge am 7. März 1911 feierlich eingeweiht wurde.

Gestaltet wurde die Synagoge vom renommierten Dresdner Büro von William Lossow und Hans Max Kühne, das zur selben Zeit den Leipziger Hauptbahnhof plante und wenig später das Schauspielhaus in Dresden.

Nach dem Zweiten Weltkrieg und der Shoah entstand bis heute keine neue jüdische Gemeinde in Görlitz. Das Architekturjuwel blieb ungenutzt oder wurde als Rumpelkammer missbraucht; der Bau verfiel zunehmend. Unmittelbar nach der Wiedervereinigung Deutschlands begann die Stadt Görlitz ab 1991, die Sanierung der Synagoge voranzutreiben. Lange Zeit blieb das Projekt unvollendet, weil es an Geld fehlte.

2012 wurde die Synagoge in den Rang eines Kulturdenkmals von nationaler Bedeutung erhoben. Damit floss Geld aus dem Bundeshaushalt in die Sanierung und Restaurierung. Im Juli 2021 wurde das Haus als „Kulturforum Görlitzer Synagoge“ neu eröffnet – opulent und schön wie zur Eröffnung 110 Jahre zuvor.

Dieser Punkt ist auch eine Station unseres Audioguides.

Öffnungszeiten

Sonntag 10:00-16:00 Uhr
Freitag 10:00-16:00 Uhr
Samstag 10:00-16:00 Uhr

Kontakt und Anreise

Otto-Müller-Straße 3 | 02826 Görlitz | +49 (0) 3581 6692132 |

Aktuelle Information zu Anreise nach Görlitz finden Sie unter: www.goerlitz.de/Anreise.html